Von 2.0 Promille auf Null Kasko

Die Kasko-Versicherung …

soll das Risiko eines Schadens am eigenen Fahrzeug decken, der anderweitig nicht bezahlt wird. Doch das muss sie nicht immer tun.
Der Begriff Kasko-Versicherung stammt vom spanischen Wort für Schiffsrumpf ab. Es gibt diese gesetzlich nicht vorgeschriebenen und daher freiwillig abgeschlossenen Versicherungen für Schiffe, Flugzeuge und eben auch für Kraftfahrzeuge. Dort unterscheidet man regelmäßig zwischen der Teilkasko für Elementarschäden und der Vollkasko für Kollisionsschäden und Teil-oder Totalverluste. Für viele Eigentümer von Kraftfahrzeugen ist die Kaskoversicherung der Rettungsanker, wenn ein Schädiger oder Dieb nicht greifbar ist oder man den Schaden selbst fahrlässig verursacht hat.

ABER …

die Kaskoversicherung muss nicht immer und nicht alles zahlen. Insbesondere, wenn der Fahrzeugführer den Unfall selbst verschuldet, kann die Kasko ihre Leistung um so mehr kürzen, je mehr der Schaden dem Eigentümer der Sache vorgeworfen werden kann. Bei vorsätzlicher Schadenverursachung durch den Eigentümer ist sie grundsätzlich von ihrer Leistungspflicht frei.
Das Oberlandesgericht Dresden hatte nun zu entscheiden, ob die grob fahrlässige Alkoholisierung eines Kraftfahrers mit einer Blutalkohol-Konzentration (BAK) von mindestens 2,03 ‰ zum Unfallzeitpunkt ebenfalls zur Leistungsfreiheit führen kann.
Ja, die Versicherung braucht nicht zahlen (OLG Dresden, Beschluss vom 13.11.2017 zu Aktenzeichen 4 U 1121/17).

Beispiele

In anderen Fällen wurde schon ähnlich entschieden:
BAK 0,55‰ – Kürzung 25% OLG Düsseldorf, Urt. v. 23.12.2010 – 4 U 101/10
BAK 0,4‰ – Kürzung 50% LG Flensburg, Urt. v. 24.08.2011 – 4 O 9/11
BAK 0,59‰ – Kürzung 50% OLG Hamm, Urt. v. 25.08.2010 – 20 U 74/10
BAK 0,95‰ – Kürzung 66,66 LG Bochum, Urt. v. 02.03.2012 – I-5 S 102/11, 5 S 102/11
BAK 0,93‰ – Kürzung 75% OLG Saarbrücken, Urt. v. 30.10.2014 – 4 U 165/13
BAK 0,91‰ – Kürzung 75% LG Aurich, Urt. v. 20.12.2016 – 5 S 155/16
BAK 1,0‰ – Kürzung 75% OLG Karlsruhe, Urt. v. 15.04.2014 – 9 U 135/13
BAK 0,9‰ – Kürzung 100% LG Kaiserslautern, Urt. v. 07.02.2014 – 3 O 323/13
BAK 1,1‰ – Kürzung 100% OLG Dresden, Urt. v. 15.09.2010 – 7 U 466/10
BAK 1,1‰ – Kürzung 100% OLG Hamm, Urt. v. 25.08.2010 – 20 U 74/10
BAK 1,29‰ – Kürzung 100% OLG Stuttgart, Beschl. v. 18.08.2010 – 7 U 102/10
BAK 1,67‰ – Kürzung 100% LG Münster, Urt. v. 24.09.2009 – 15 O 275/09
BAK 2,07‰ – Kürzung 100% LG Dortmund, Urt. v. 27.02.2014 – 2 O 370/13
BAK 2,1‰ – Kürzung 100% BGH, Urt. v. 11.01.2012 – IV ZR 251/10
BAK 2,7‰ – Kürzung 100% BGH, Urt. v. 22.06.2011 – IV ZR 225/10
(Quelle: Reiner Wenker, jurisPR-VerkR 8/2018 Anm. 1)

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